Vor dem Kauf
Kaufen Sie keine Rennmäuse nur zum Spielen für Ihre Kinder Rennmäuse sind kein Kinderspielzeug. Rennmäuse haben einen sehr zerbrechlichen Körperbau. Wenn Kinder zu fest zupacken, können die Rennmäuse leicht verletzt werden. Rennmäuse eignen sich gut für Erwachsene und evtl. auch berufstätige Menschen, welche die Tiere nur beobachten möchten. Wenn man sich Tiere anschafft, muss man sich im Klaren darüber sein, dass die Verantwortung für so ein Tier immer in den Händen Erwachsener liegen muss, und jedes Tier bedeutet eine große Verantwortung, egal wie klein es auch sein mag. Kinder müssen den Umgang mit den Tieren von ihren Eltern lernen und sollten nur unter Aufsicht mit den Tieren spielen dürfen. Prüfen Sie sich anhand folgender Fragen ob Rennmäuse wirklich für Sie in Frage kommen:- Rennmäuse haben eine Lebenserwartung von durchschnittlich 3 - 5 Jahren - wollen und können Sie sich solange um die Tiere kümmern?
- Rennmäuse werden nur ganz zahm, wenn Sie sich täglich mit ihnen beschäftigen - haben Sie soviel Zeit?
- Sind alle Familienmitglieder mit dem neuen Hausgenossen einverstanden?
- Liegen evtl. Allergien vor? Es sollte vorab auf alle Fälle ein Allergietest bei allen Familienmitgliedern durchgeführt werden, gestestet wird auf Rennmaus, Heu und Staub.
- Wohin mit den Rennmäusen im Urlaub? Nicht immer findet sich ein netter Nachbar, der sich um die Tiere kümmern kann.
- Die Rennmäuse möchten einen sauberen Käfig und täglich frisches Futter und Wasser - können Sie das gewährleisten?
- Haben Sie andere Haustiere, die Ihren neuen Mitbewohnern evtl. gefährlich werden können?

Anschaffungs- und Pflegekosten
Die folgende Tabelle enthält eine grobe Aufstellung über die Kosten für 2 Rennmäuse.Anschaffungskosten: | |
Ratgeber: Sehr empfehlenswert ist es, bereits vor der Anschaffung einen Ratgeber zur Rennmaushaltung zu lesen. Diese Bücher geben Tipps zur Anschaffung und Haltung, sind aber auch hilfreiche Nachschlagewerke falls die Rennmäuse einmal krank werden. | ab ca. 6 Euro |
Aquarium (in den Mindestmaßen 100 x 40 x 40 cm oder größer). Mit Gitterdeckel bzw. Bastelmaterial für einen Gitterdeckeleigenbau. | neu ab ca. 60 Euro Gebraucht oft viel günstiger |
Schlafhäuschen oder Wohnlabyrinth und Etagen. | ca. 5 - 20 Euro |
Futternäpfe (für Frischfutter.), Nagertränke oder Wassernapf | ca. 4 Euro |
Käfigeinrichtung wie Korkrinden, Heunester Holzröhren etc. (vieles kann selbst gebastelt werden). | ca. 10 Euro |
Laufrad, ein tiergerechtes Laufrad darf nicht fehlen | ab. ca. 20 Euro |
Rennmäuse kosten leider nicht allzuviel, oft werden sie sogar verschenkt. | ca. 10 - 20 Euro |
Anschaffungskosten insgesamt | ab ca. 130 Euro |
Regelmäßige Kosten pro Monat: | |
Futter (Trockenfutter und Frischfutter): | ca. 8 Euro |
Einstreu (Streu, Heu, Chinchillasand) | ca. 8 Euro |
Monatliche Kosten insgesamt | ca. 16 Euro |
Unregelmäßige Kosten | |
Auch bei vorbildlicher Haltung können Rennmäuse krank werden, dann kann der Tierarztbesuch die Anschaffungskosten für die Rennmäuse weit übersteigen. Für tierärztliche Notfälle sollte ein Geldpolster von ca. 100 Euro bereit gehalten werden. |

Beachten Sie Folgendes beim Kauf neuer Rennmäuse:
Fragen Sie im Tierheim nach Rennmäusen, oft warten dort liebe Tiere auf ein neues Zuhause. Die Tiere in Tierheimen sind nur in Ausnahmefällen krank oder alt. Babys von ungewollten Schwangerschaften und Rassetiere bekommen Sie ebenfalls im Tierheim! Möchten Sie eine bestimmte Rasse, dann können Sie sich an einen Züchter wenden. Gute Züchter beraten Sie gerne, haben nur wenige Rassen, die Tiere haben große Gehege, die Tiere sind gut genährt und sind sauber, nach Geschlechtern getrennt und gesund. Fragen Sie nach einem Züchternachweis. Sie hätten natürlich auch die Möglichkeit, die Tiere im guten Zoofachhandel zu erwerben. Gut ist ein Zoofachhandel nur, wenn dort die Tiere nach Geschlechtern getrennt sind, sauber und gesund sind und ebenfalls viel Platz, Wasser und Heu sowie Versteckmöglichkeiten haben. Allerdings müssen wir ehrlicherweise zugeben, dass wir bisher noch keinen Zoofachhandel gefunden haben, wo diese Kriterien erfüllt worden wären. Leider ist es so, dass die meisten Zoofachgeschäfte die Tiere von Massenvermehrern bekommen. Diese Tiere sind schlecht sozialisiert, zu früh von den Eltern getrennt, die Beratung ist schlecht (da es sich ja eher um ein Verkaufsgespräch handelt) und nicht selten sind die Tiere krank.Untersuchen Sie die Rennmäuse genau. Achten Sie darauf, dass die Tiere lebhaft sind, Augen, Nase und Afterregion nicht verklebt sind und die Tiere sauber gehalten werden. Sind im gleichen Gehege kranke Tiere, rate ich von einem Kauf ab! Nehmen Sie nicht mehr als zwei Tiere mit.
Egal wo Sie Ihre Rennmäuse gekauft haben, häufig findet keine eindeutige Geschlechtsbestimmung statt. So kann es leicht passieren, dass Sie statt zweier gleichgeschlechtlicher Tiere doch ein Pärchen erwerben. Lassen Sie deshalb das Geschlecht der Tiere noch einmal einwandfrei von einem mit Rennmäusen vertrautem Tierarzt oder gutem Züchter feststellen.
Nehmen Sie das gewohnte Trockenfutter der Rennmäuse mit und stellen Sie nur sehr langsam auf die von Ihnen bevorzugte Futtersorte um, da es sonst zu Verdauungsstörungen oder Futterverweigerung kommen kann. Lassen Sie sich auch unbedingt sagen, an welche Frischfuttersorten die Rennmäuse gewöhnt ist und geben Sie nur langsam und in kleinen Mengen andere Sorten!Transport
Gönnen Sie Ihren Rennmäusen für den Heimtransport einen guten, nicht zu kleinen Transporter (für 2 Rennmäuse mind. 20 x 15 cm). Denn die Rennmäuse nagen sich sonst auf dem Weg nach Hause durch die Schachtel, die Sie vielleicht genommen hätten. Sie brauchen den Transporter evtl. für spätere Tierarztbesuche. Sie brauchen ebenso regelmäßig ein Behältniss in dem die Rennmäuse die Zeit verbringen, in der Sie ihr Gehege saubermachen. Geben Sie Einstreu, Futter und etwas Nistmaterial (z. B. Toilettenpapier) in den Behälter, nehmen Sie ruhig auch etwas benutzte Einstreu aus dem Zuhause der Rennmäuse mit und geben Sie es in das neue Rennmäusegehege, dann riecht dieses schon bekannt und wirkt nicht mehr so fremd.Eingewöhnung
Setzen Sie direkt nach der Ankunft die Rennmäuse in ihr neues Gehege und gönnen Sie ihnen in den den ersten Tagen Ruhe. Wenn sich die Tiere eingelebt haben, können Sie anfangen, sich mit Ihren Rennmäusen zu unterhalten. Locken Sie die Tiere mit einem Leckerli (einem Sonnenblumenkern, Kürbiskern) zu sich hin. Sie werden sicher nicht beim ersten Versuch auf Ihrer Hand kommen, aber nach und nach verlieren die Tiere immer mehr ihre Scheu und werden zutraulicher. Irgendwann werden sie dann auf der Hand sitzen und Leckerchen verzehren. Bleibt Ihre Rennmaus auf Ihrer Hand sitzen, können Sie sie hochnehmen. Aber Vorsicht: Rennmäuse sind recht flinke Gesellen, sie könnten schneller von Ihrer Hand springen, als Sie schauen können.Richtiges Hochnehmen und Tragen
Nehmen Sie die Renner zu Anfang am besten mit einer Dose oder einem Becher hoch und halten Sie das Behältnis zu. Renner sind sehr flinke Gesellen und schneller aus der Dose gesprungen als Sie zugreifen können.Heben Sie die Tiere niemals an der Schwanzspitze hoch! Der Schwanz könnte abbrechen (angeblich besitzen Rennmäuse am Schwanz sogar eine Sollbruchstelle), die Haut könnte abreißen und Sie würden dem Tier sicher große Schmerzen bereiten. Im Notfall können Sie das Tier an der Schwanzwurzel anheben, dann müssen Sie aber sofort unter das Tier fassen und es stützen.
Idealerweise umfassen Sie das Tier mit beiden Händen komplett beim hochnehmen, das können Sie aber nur mit ganz zahmen Rennmäusen machen. Rechnen Sie damit, daß die Maus auch mal zubeisst. Die spontane Reaktion, das Tier dann loszulassen, müssen sie unbedingt unterdrücken und die Maus erst einmal ruhig absetzen!
Möchen Sie die Rennmäuse in ein anderes Zimmer oder über weitere Strecken transportieren, dann sollten Sie dafür die Transportbox verwenden, so ist es sicherer und für Sie und die Rennmäuse weniger anstrengend.
Auslauf
Wenn die Rennmäuse in einem tiergerecht eingerichtetem großem Becken/Käfig leben, ist es nicht unbedingt notwendig Ihnen Auslauf zu gewähren. Die kleinen Racker sind schnell verschwunden und lassen sich nur schwer wieder einfangen.Auslauf sollten Sie den Tieren nur dann geben, wenn sie zuverlässig zu Ihnen kommen, z. B. wenn Sie ein Leckerbissen hinhalten. Üben Sie das längere Zeit mit den Tieren. Halten Sie mit der offenen Hand Leckerchen hin und üben Sie dann das hochnehmen mit den Tieren und lassen Sie die Rennmäusen auf ihren Armen laufen.
Damit die Rennmäuse von selbst in den Auslauf gehen können, ist es auch wichtig, das Gehege nicht zu hoch zu stellen. So wird es für Sie auch leichter die Tiere heraus zu nehmen. Etwa 70 cm über den Boden ist eine gute Höhe. Rampen (Holzbrettern) oder Röhren (Frettchenröhren oder auch Drainagerohre aus dem Baumarkt) ermöglichen dann den Rennmäusen einen problemlosen Übergang in ihren Auslauf.
Die Rennmaus sollte beim Auslauf alleine aus dem Becken kommen. Hierbei prägt sie sich die neue Umgebung punktgenau ein und wird sich Stück für Stück vorwagen und immer mal wieder schnell in ihren Käfig zurück flitzen. So gibt es vor allem keine großen Probleme beim Einfangen, da die Tiere nach einiger Zeit alleine wieder zurückfinden werden und Ihnen und den Rennmäusen so eine wilde Jagd verschont bleibt.
Gefahren beim Auslauf:
- Giftige Zimmerpflanzen - Renner zerwühlen nicht nur gerne die Erde in ihren Blumentöpfen, sondern sie naschen auch leider gerne an Pflanzen, die ihnen nicht so gut bekommen.
- Kabel - die weichen Ummantelungen der Kabel werden gerne angenagt. Um der Gefahr eines Stromschlags vorzubeugen, können Sie die Kabel in Kabelkanäle einziehen, oder Sie verlegen die Kabel gleich unter dem Teppich oder hoch oben, wo die Renner nicht drankommen.
- Steckdosen - Kindersicherung einstecken.
- Käfiggitter - Renner springen gern auf ihre Käfige, dabei kann es passieren, dass sie darin hängen bleiben und in Panik versuchen herunter zu springen, dabei können sie sich die Beine brechen oder ausrenken - decken Sie das Käfiggitter während des Auslaufs ab.
- Plötzliches Tür öffnen einer anderen Person (Einklemmen in der Tür), offene Fenster auf Kipp (Einklemmen, Entwischen)
- Menschenfuß und Gesäß - ja es kommt vor, dass Halter auf die Tiere treten oder sich sogar darauf setzen.
- Voller Aschenbecher - Da Rennmäuse Nichtraucher sind, sollte ohnehin in den Räumen, wo die Rennmäuse wohnen nicht geraucht werden. Grundsätzlich sollten die Rennmäuse keinen Zugang zu Tabakwaren haben, da diese auch bei Verzehr giftig sind.
Auslaufbegrenzung
Sie können Ihren Rennern auch einen Spielplatz aufbauen, wo sie herumtollen können ohne Ihre Wohnung zu gefährden. Am einfachsten lässt sich das in der Badewanne realisieren, oder bauen Sie einen zusammenklappbaren Auslauf. Für eine Grundfläche von 2 m² nehmen Sie dafür 10 Hartfasterplatten 50 x 50 cm, welche Sie sich in jedem größerem Baumarkt zurechtschneiden lassen können, oder entsprechend große Bastlerglasplatten, die es in der Größe schon fertig zu kaufen gibt (diese haben den Vorteil, dass sie durchsichtig sind). Kleben Sie diese an den Kanten mit Gewebeklebeband mit einem kleinen Abstand (1 cm) zusammen, so dass die Platten zusammengeklappt werden können. Fertig ist eine Umzäunung, aus der die meisten Renner nicht herausspringen - Ausnahmen gibt's natürlich immer - und die Sie nach dem Auslauf einfach wegräumen können. Gestalten Sie den Auslauf abwechslungsreich.
Ausreißer einfangen
Schnell ist es passiert: die Käfigtür wurde nicht richtig geschlossen, der Auslauf war nur kurz unbewacht oder die Renner haben sich durch den Eigenbau genagt. Häufig ist nicht einmal klar, ob die Tierchen noch im gleichen Raum sind, denn die Tür war vielleicht auch kurz offen und trotz intensiver Suche sind die Renner nicht zu finden. Hier gibt es einige Tipps um den Ausreißer wieder einzufangen:Aufenthaltsort fest stellen
Zuerst werden Fenster und Türen geschlossen. Versuchen Sie Fremdgeräusche zu vermeiden und hören Sie aufmerksam hin. Häufig verraten sich die Renner durch nagen oder scharren und so kann mitunter schon fest gestellt werden, wo sie wohl zu finden sind.
Wenn die Tierchen so nicht gefunden werden, dann schließen Sie jede Zimmertür und unterteilen Sie große Zimmer mit aufgestellten Absperrungen aus Pappe. Verteilen Sie dann in jedem Bereich und in jedem Zimmer genau abgezählte Sonnenblumenkerne und merken Sie sich genau, wo Sie etwas hin gelegt haben. Zählen Sie dann später am Tag oder am nächsten Morgen das Futter nach. Nimmt der Nager sich dort das Futter weg, können Sie schon relativ sicher sein, dass sich in diesem Bereich ein Tierchen aufhält.
Einfangen
Wenn Sie die Renner nicht erreichen können oder sie vor Ihrer Hand fliehen, dann wird es etwas komplizierter. Manche Rennmäuse können leicht in eine Dose gelockt werden, stellen Sie an allen Fluchtwegen offene Dosen, Kartons oder andere Behältnisse bereit. Bieten Sie einen Karton an, in dem Sie einen Teil des Nestes und Futter geben. Manche Renner ziehen sich dann dort hin zurück und können mit dem Karton leicht wieder in ihr Heim gebracht werden. Bleiben sie nicht im Karton, dann befestigen Sie vor der Öffnung eine Klappe, die sich nur nach Innen öffnet. Dazu kleben Sie einfach eine Stück Pappe, dass größer als die Tür ist, von innen oben mit einem Klebeband fest - so dass es nur nach innen aufschwingt. Dann wird eine Futterspur in Richtung Karton gelegt und nun brauchen Sie etwas Geduld.
Rennmausfalle
Ein hoher Eimer wird unten mit etwas Streu ausgepolstert. Ein dicker Pappstreifen wird über den Eimerrand gelegt. Dieser Pappstreifen liegt locker auf einer Rampe (z. B. aus Büchern oder irgendwas Anderem, wo die Renner leicht rauf klettern können) auf. Eine Futterspur führt dann zur Rampe und über den Eimer. Der Pappstreifen muss so liegen, dass die Renner samt Streifen in den Eimer fallen, wenn sie das Futter einsammeln.
Damit die Mäuschen nicht lange in der Falle sitzen, muss diese natürlich häufig kontrolliert werden!